Nach der Veröffentlichung eines Berichtes über den türkischen Schiffsrecyclingsektor in Aliağa organisierten die Nichtregierungsorganisation Shipbreaking Platform und das Netzwerk der Europäischen Union für die Umsetzung und Durchsetzung des Umweltrechts (IMPEL) am 10. Dezember einen Workshop in Ankara, Türkei, mit dem Ziel, Wissen auszutauschen und die Zusammenarbeit beim Schiffsrecycling zu verbessern.
Der Workshop brachte Vertreter der Europäischen Kommission, von IMPEL, DNVGL, der Industrie und der Zivilgesellschaft sowie türkische Ministerien zusammen, die für den Schiffsrecyclingsektor zuständig sind, darunter das Ministerium für Umwelt, Urbanisierung und Klimawandel, das Ministerium für Verkehr und Infrastruktur sowie das Ministerium für Arbeit und soziale Sicherheit.
In mehreren Präsentationen erhielten die Teilnehmer Einblicke in die Regulierung des Schiffsrecyclingsektors auf nationaler und EU-Ebene. Çağdaş Güneş von der Izmir Development Agency leitete die Diskussionen ein, indem er ihre Analysen und möglichen Zukunftsaussichten für den Sektor vorstellte. Okan Çetinkaya vom Arbeitsministerium und Giray Işıyel von der Provinzdirektion für Umwelt und Urbanisierung des Gouverneursamtes von İzmir berichteten, wie ihre jeweiligen Ministerien die Lizenzvergabe und Überwachung handhaben. Christelle Rousseau von der Europäischen Kommission berichtete über den neuesten Stand der EU-Schiffsrecyclingverordnung und die Verfahren für die Aufnahme in die EU-Liste. Tone Knudsen-Fiskeseth von DNVGL gab Einblicke in die Inspektionen von Schiffsrecyclinganlagen in Aliağa.
IMPEL-Vertreter tauschten sich mit Huib van Westen vom niederländischen Ministerium für Infrastruktur und Wasserwirtschaft und Beate Langset von der norwegischen Umweltbehörde über bewährte Praktiken im Schiffsrecycling aus. Evren Samur von HKTM stellte das SHEREC-Projekt über Robotik und künstliche Intelligenz für das Schiffsrecycling vor, gefolgt von Ekin Sakin von der NRO Shipbreaking Platform, der die Ergebnisse des Berichts Schiffsrecycling in der Türkei: Challenges and Future Directions.
Der Workshop bot den Beteiligten Gelegenheit zum Gedankenaustausch, u.a. über Möglichkeiten, bestehende Rechtslücken zu schließen und den Informationsaustausch zu verbessern. Als Ergebnis der Diskussionen betonten die Teilnehmer die Notwendigkeit einer weiteren Zusammenarbeit und eines effektiveren Datenaustauschs, um die Transparenz zu erhöhen und mögliche Wege zur Verbesserung des Schiffsrecyclingsektors zu finden.