Joint Network for wild Fungi (JoNeF): Ein europäisches Netzwerk zur Erhaltung von Pilzen
In den letzten Jahren ist das Bewusstsein für die Notwendigkeit gewachsen, Pilze (Makropilze) gleichberechtigt mit Tieren und Pflanzen in die europäische Umweltpolitik einzubeziehen, um sie in ihren natürlichen Lebensräumen zu schützen. Dennoch konzentriert sich die europäische Umweltgesetzgebung derzeit auf den Schutz von Pflanzen und Tieren, wobei Pilze, die wesentliche Bestandteile terrestrischer Lebensräume sind, nicht berücksichtigt werden. Darüber hinaus können Makropilze als Indikatoren zur Beschreibung der Umweltbedingungen von Wäldern und anderen terrestrischen Lebensräumen verwendet werden.
JoNeF wurde im Juli 2023 ins Leben gerufen und bringt Experten, Institutionen und Umweltbehörden zusammen, um den Schutz von Pilzen in Europa zu fördern.
JoNeF 2023-24: First Steps
JoNeF 2023-24: Erste Schritte
Während des ersten Zyklus (2023-24) hat JoNeF die Grundlage für die Integration von Pilzen in die europäische Umweltpolitik mit
Schlüsselergebnisse:
- Gründung des JoNeF-Teams unter Einbeziehung von Experten, Institutionen und Umweltbehörden.
- Umfrage zur nationalen Naturschutzpolitik: Ein Fragebogen, der an 32 europäische Länder verschickt wurde, zeigte große Unterschiede in den Naturschutzansätzen auf.
- Veröffentlichung des JoNeF Survey Report, der die Ergebnisse der Umfrage zusammenfasst.
- Vorlage eines JoNeF-Leitfadens mit Empfehlungen zur Integration von Pilzen in die Umweltpolitik, der derzeit zur Genehmigung ansteht.
Der JoNeF Survey Report (auch in italienischer Sprache) und The JoNeF Guidance sind verfügbar unter "Project Outputs" menu auf der rechten Seite.
Kernaussagen:
- Fehlen einer einheitlichen europäischen Richtlinie zur Erhaltung von Pilzen.
- Mangel an Interoperabilität zwischen den bestehenden nationalen Systemen.
- Notwendigkeit einer stärkeren Zusammenarbeit zwischen der wissenschaftlichen Gemeinschaft und den Umweltbehörden.
JoNeF 2025-27: Neue Ziele
Der zweite Zyklus (2025-27) zielt darauf ab, die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Politik zu stärken, um die Erhaltung von Pilzen zu verbessern. Ohne einen gemeinsamen Rechtsrahmen bleibt die Datenerfassung fragmentiert und die Erhaltungsstrategien sind uneinheitlich.
Schlüsselziele
- Stärkung der Zusammenarbeit zwischen den Umweltbehörden und der wissenschaftlichen Gemeinschaft.
- Für die Einbeziehung von Pilzen in die europäische Umweltpolitik eintreten.
- Entwicklung harmonisierter Standards für die Erfassung von Pilzdaten in ganz Europa.
- Integration von Pilzdaten in internationale Datenbanken.
Erwartete Ergebnisse
- Einrichtung eines gemeinsamen europäischen Prozesses für die Erfassung von Pilzdaten.
- Definition von Mykoindikatoren zur Bewertung der Lebensraumqualität, einschließlich Natura 2000-Gebieten.
- Einführung einer speziellen JoNeF-Website zur Zentralisierung von Informationen und Aktivitäten.
Hauptergebnisse
- 2025: Bericht über Pilzinformationssysteme in Europa und weltweit.
- 2026: Bericht über Mykoindikatoren für die Bewertung der Erhaltung von Lebensräumen.
- 2027: Bericht über ein harmonisiertes Datenerfassungssystem und Start der JoNeF-Website.
JoNeF setzt sich für ein Europa ein, in dem Pilze endlich in den Strategien zur Erhaltung der biologischen Vielfalt anerkannt werden.
JoNeF 2025
👉Der JoNeF 2025 Fragebogen ist Teil der zweiten Phase des Joint Network for wild Fungi Projekts. Ziel des Fragebogens ist es, einen Überblick über die nationalen Informationssysteme zur Erfassung von Pilzdaten zu gewinnen und die wichtigsten Institutionen zu ermitteln, die sich in ganz Europa mit der Erhaltung von Pilzen befassen. Der Fragebogen richtet sich an Umweltbehörden, Forschungseinrichtungen und Pilznetzwerke. Einreichungsfrist 20. Mai 2025.